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Teil 2 der Geschichte des starken Mannes

Autorenbild: Ricarda LorenzRicarda Lorenz


Die Jahre waren geprägt von immer wieder größeren und kleineren Krisen, natürlich auch Fortschritten, aber auch Rückschlägen, Arzt – und Krankenhausaufenthalten, immer wieder neuen Diagnosen, etc…etc….

Irgendwann habe ich für mich beschlossen, diesen ganzen diagnostischen und starren Wahnsinn nicht mehr mitzumachen. Mir ist klar geworden, dass der Weg meines Sohnes ein sehr anderer sein wird, als der seiner Freunde. Niemand wird einschätzen können, was ggf. noch passieren kann oder könnte. Es war mir irgendwann auch einfach egal, ich habe mich auf mein Gefühl und meine Wahrnehmung verlassen und dieser Weg war und ist auch heute noch der absolut richtige für mich.

Unser beider Leben war sehr ausgefüllt durch unserer beider Tageswerke, seinen Therapien, Alltag etc…… trotz auch allem Frust, Belastung, Stress und Verzweiflung meinerseits, haben wir uns in unserem Rahmen ein schönes, lebendiges, lustiges, verrücktes und auch manchmal ruhiges Leben gestaltet.

Mein Sohn sagte mir irgendwann mal, er war 7 oder 8 Jahre:


Mama, eigentlich hat doch jeder Mensch irgendetwas, bei manchen sieht man es und bei manchen nicht, oder?


Mein Sohn hat sich in diesen ganzen vielen Jahren toll entwickelt, er hat so viel in unterschiedlichsten Bereichen gelernt. Trotz immer wieder frustigen Erfahrungen bzgl. seiner körperlichen Einschränkungen, Anfällen aufgrund seiner Epilepsie oder auch Grenzerfahrungen im schulischen Bereich. Ich fand es immer bemerkenswert, wie er sich weiter motivieren konnte, immer wieder ausprobiert und versucht hat, weiterzugehen. Sein Mut und sein Wollen war fast immer sehr stark, dafür habe ich ihn sehr bewundert.


Zwischendurch kamen immer mal wieder kurze, knappe Weisheiten von ihm: Mama, ich mache mir keine Gedanken über Dinge, die man nicht ändern kann. Macht doch gar keinen Sinn, oder ?


Kurz vor seinem 18.Geburtstag hatte mein Sohn vier Tage nach einer Fuß-Operation einen lebensbedrohlichen Krampfanfall incl. Reanimation, Koma und im Anschluss langwierige Behandlung seiner physischen und psychischen Schäden. Es war eine ganz schlimme Zeit für uns Alle, so hatten wir uns seinen 18. Geburtstag nicht vorgestellt. Dennoch auch hier kommt wieder seine kämpferische Seite zum Vorschein:

Er hatte es tatsächlich geschafft innerhalb von ca. zwei Jahren seinen Haupt- und Realschulabschluss zu machen. Unfassbar…….


Wunderbar….und wie sollte es nun weitergehen?

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